Die Uraufführung mit Chor ist aufgrund des bundesrätlichen Entscheids abgesagt. Ein Gottesdienst mit musikalischer Begleitung findet statt.

Peter Roth, Schweizer Komponist und Schöpfer der «Toggenburger Passion» überrascht mit einer Kantate, die in den ersten Monaten dieses Jahres entstanden ist.

Der Komponist schreibt zu seinem neuesten Werk:

Es ist Sonntag der 15. März. Ab heute ist mein Kalender für die kommenden Wochen leer, weisse Seiten, viel Zeit und das Toggenburg ist so still wie nie. Als Zugehöriger zur Corona-Risikogruppe bin ich aufgefordert, möglichst zu Hause zu bleiben. Nun, das klingt völlig unerwartet nach einer geschenkten Kompositionsklausur! Und so beginne ich nach passenden Texten zu suchen.

Als erster kam mir der Dichter Paul Gerhardt (1607-1667) in den Sinn. Im damaligen Brandenburg als Waise aufgewachsen, starben ihm und seiner Frau später vier ihrer fünf Kinder. Seine, trotz allem, kraftvoll zuversichtlichen und oft von grosser Freude durchdrungenen Texte, begannen mich zu faszinieren und ich hörte die ersten Klänge.

Auf meinen nun folgenden, ausgedehnten Wanderungen zwischen dem Gräppelensee und dem Sommerichopf empfing ich die Musik zu sieben seiner Gedichte. Der achte Text, eines meiner Lieblingsgedichte der Barockzeit, bildet die tragende Mitte des Kompositionsbogens. Der Text dieser Nr. 5 stammt von Michael Franck (1609-1667), einem Zeitgenossen von Paul Gerhardt aus Oberfranken. So entstand in den letzten 5 Wochen die Kantate «Alles Ding’ hat seine Zeit» und ich bin von Herzen dankbar für dieses klingende Geschenk!

Wildhaus, Sonntag 19. April 2020

Achtung: Es wird am 1.11. UND 8.11. jetzt jeweils das gesamte Werk aufgeführt.